Herr Bürgermeister Dreßler macht uns immer wieder darauf aufmerksam, dass das Wort "Autobahnzubringer" im Namen der Bürgerinititave falsch gewählt und irreführend sei.
Er verweist u.a. auf ein Schreiben des Straßenbauamtes Meißen-Dresden vom 17.06.2010, welches er uns zukommen ließ.

Nachfolgend die Kernaussagen:

Laut Regionalplan stellt die S183 keine regionale Achse dar.
Sie besitzt eine "nahräumige Verbindungsfunktionsstufe" gemäß den "Richtlinien für integrierte Netzgestaltung" und
ist als angebaute Hauptverkehrsstraße der Verkehrswegekategorie IV zuzuordnen.
Aus der Verkehrswegekategorie bestimmt sich der Ausbaustandard nach den "Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen" (RASt 06),
dabei in der Ortsdurchfahrt Reinhardtsgrimma Einordnung als örtliche Hauptstraße.
Mit der bereits seit langem geplanten Maßnahme "S175 neu - Verlegung zwischen Lungkwitz und Borthen" wird eine "leistungsfähige Verbindung" zwischen der S183 und der Anschlussstelle Heidenau geschaffen.
Die S183 erhält dadurch zwangsläufig die zusätzliche Funktion eines Zubringers zur BAB 17, allerdings mit "nahräumiger" Bedeutung.
In einem früheren Schreiben vom 16.2.2010 an Hr. Dreßler wurde bereits dargelegt, dass entsprechend den Zielen der Landesverkehrswegeplanung "die S183 zukünftig als Zubringer zur BAB A17, Anschlussstelle Heidenau" fungieren wird.
Auch dann wird die S183 aber nicht -wie herkömmliche Autobahnzubringer- nahezu ausschließlich Verkehrsströme zur Autobahn aufnehmen.
Ein Verzicht auf neue Hinweisschilder zur Autobahn kann aber nicht bestätigt werden, da ortsunkundigen Kraftfahrern im dichten Straßennetz Orientierungshilfe gegeben werden muss.
Laut Verkehrsprognose wird die Verkehrsbelastung der S183 in Reinhardtsgrimma zwischen 2009 und 2020 um 5...10 % zurückgehen, dabei aber zwischen Reinhardtsgrimma und Lungkwitz konstant bleiben.
Die "Verkehrszunahme infolge der Zubringerfunktion" ist in den Zahlen "enthalten, aber nicht gesondert ausgewiesen".
Ein Ausbau der S183 in der OL Reinhardtsgrimma hat laut Verkehrsprognose keinerlei Einfluss auf die Verkehrszahlen.

Wir als Bürgerinitiavie sehen uns davon eher bestätigt als vom Gegenteil überzeugt:

Bislang erfüllt die S183 keinesfalls die Funktion eines Zubringers zur Autobahn, denn niemand fährt freiwillig über Holperpisten anstelle von z.B. einer LKW-freien B170. Bislang gibt es auch keine Hinweisschilder in Richtung Autobahn.

Wenn allerdings ein Ausbau der S183 entsprechend der Netzfunktion einer Staatsstraße realisiert wird (es geht ja nicht nur um Reinhardtsgrimma), so wird die Strecke bereits nach kurzer Zeit als Zubringer zur Autobahn wahrgenommen und genutzt werden.

Die entsprechende Verkehrszunahme tritt umso mehr ein, wenn beispielsweise in Niederfrauendorf die Autobahn in Richtung Reinhardtsgrimma ausgeschildert wird. Dass dies nicht so kommen wird, will ja auch niemand bestätigen.

Darüber hinaus erlangt die Ausbaustrecke auch für Autofahrer, welche gar nicht bis zur Autobahn wollen, eine höhere Attraktivität.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass für den normalen Bürger kein Unterschied zwischen den Begriffen "Autobahnzubringer" und "Zubringer zur Autobahn" besteht. In unserer Argumentation nutzen wir den griffigen Ausdruck "Autobahnzubringer" für genau das, was sich die meisten Menschen darunter vorstellen:

eine gut ausgebaute Straße Richtung Autobahn, auf der
ein zügiges Vorankommen gewährleistet ist (d.h. wenig Hindernisse und Geschwindigkeitsbegrenzungen) und welche
lokal Verkehrsströme bündelt.

Die Punkte (1) und (2) sind erklärte Ziele des Ausbaus der S183, Punkt (3) wird die unweigerliche Folge sein.

Straßenverlauf im Lockwitztal zwischen Lungkwitz und Reinhardtsgrimma